18.05.2025
Erich Zeisl (1905-1959) flüchtete1938 aus Wien ins amerikanische Exil. Dort trat in seinem Schaffen eine stärkere Besinnung auf seine jüdische Herkunft hervor. Bewegendstes Zeugnis der Auseinandersetzung mit dieser Tradition ist das Requiem Ebraico, das dem Gedächtnis an Zeisls im Holocaust ermordeten Vater (und Stiefmutter) und den "zahllosen Opfern der jüdischen Tragödie in Europa" gewidmet ist. 1945 komponiert und uraufgeführt, ist Zeisls Requiem das früheste Werk der Musikgeschichte im Gedenken an den Holocaust.
Eigentlich schon für 2020 geplant und wie unzählige andere Veranstaltungen der weltweiten Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, ist Erich Zeisls Requiem unter Marin Alsop und dem ORF RSO Wien mit nun fünf Jahren Verspätung und in der seinerzeit intendierten Besetzung im Wiener Musikverein zu hören. Für den Wiener Bariton Adrian Eröd ist es eine besondere Wiederbegegnung mit diesem Werk, wirkte er doch auch schon bei der Erstaufführung des Werkes im Oktober 2009 unter Leitung von Tugan Sokhiev und den Wiener Philharmonikern mit.
Besetzung
Dana Marbach, Sopran
Annette Schönmüller, Mezzosopran
Adrian Eröd, Bariton
Wolfgang Kogert, Orgel
Marin Alsop, Dirigentin
ORF RSO Wien
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
18. Mai | 19:30 Uhr
Wien | Musikverein
Zeisl: Requiem Ebraico